Tipps zur Vogelfütterung im heimischen Garten
In Deutschland hat das Füttern von Vögeln in der Winterzeit eine lange Tradition. Denn an den Futterstellen können die Tiere aus nächster Nähe beobachtet werden. Doch die Vogelfütterung im Winter sorgt für heftige Diskussionen. Was ist also dran an den Argumenten der Gegner?
Pro- und Kontra der Vogelfütterung
Befürworter der Fütterung im Winter wollen den Tieren in einer Zeit des Nahrungsmangels das Überleben sichern. Denn der Mensch hat durch unzählige Eingriffe in die Natur dafür gesorgt, dass die Vögel immer weniger natürliche Nahrung finden. Dies betrifft insbesondere landwirtschaftlich stark genutzte Gegenden sowie Ballungsräume.
Die vehementen Gegner der Winterfütterung hingegen betonen, dass eine Fütterung der Wildtiere auch zahlreiche Nachteile mit sich bringe. Diese lassen sich bei genauerer Betrachtung allerdings größtenteils widerlegen.
Studien belegen – eine richtig durchgeführte Fütterung schadet nicht!
In den europäischen Nachbarländern gibt es bereits umfangreiche Studien über den Einfluss einer Fütterung der Wildvögel im Winter. Diese besagen, dass eine artgerecht durchgeführte Fütterung den Tieren nutzt.
Studien aus Großbritannien und Skandinavien belegen, dass eine artgerechte und durchgängige Fütterung im Winter nicht schädlich für die Wildvögel ist. Einige Wissenschaftler behaupten sogar, dass eine ganzährige Fütterung noch sinnvoller sei.
Die Feststellung, dass man Vögel in Regionen mit wenig natürlichem Nahrungsangebot, wie beispielsweise in Großstädten, den gesamten Winter hindurch ohne Rücksicht auf lange Frostperioden oder einer geschlossenen Schneedecke besser durchgehend füttern sollte, stoßt bei den Gegnern der Winterfütterung auf Kritik.
Jedoch ist diese Erkenntnis keinesfalls aus der Luft gegriffen, sondern in Studien bewiesen.
Wer also damit liebäugelt, den Vögeln einen Futterplatz zu bieten, sollte sich seinen Plan nicht durch die Argumente der Gegner der Fütterung madigmachen lassen. Vielmehr sollte man sich genau darüber informieren, welche Hygienevoraussetzungen es gibt und welches Futter gut für die Tiere ist.
Tipps für das richtige Vogelfüttern
Vor allem im Winter ist die Fütterung von Vögeln aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert. Denn dann kommen deutlich mehr Vögel zur eingerichteten Futterstelle. Gleichzeitig ist es wesentlich einfacher, im Garten für die notwendige Hygiene zu sorgen. Nur so kann eine Übertragung von Salmonellen auf die Vögel verhindert werden.
Die typische Fütterungszeit startet im November und geht bis Ende Februar. Insbesondere bei Frost und Schnee wird das Futterangebot von vielen Vögeln angenommen.
Im Sommer kann es schnell zu einer Infektion des Futters oder des Trink- und Badewassers mit Krankheitserregern wie Trichomonaden kommen. Besonders Grünfinken werden von dieser tödlich endenden Krankheit befallen.
Daher sollten ausschließlich Futterspender gewählt werden, in denen die Vögel nicht im Futter umherlaufen und es dabei mit Kot verschmutzen können. Dadurch wird die Ausbreitung und Übertragung der Krankheitserreger vermieden. Gleichzeitig verdirbt darin das Futter nicht so schnell.
Auch bei starkem Wind dürfen Regen und Schnee das Futter nicht durchnässen können. Daher muss der Platz für diese Futterspender so gewählt werden, dass dieser geschützt ist und das Futter nicht verdirbt oder vereist.
In speziellen Futtersilos kann das Futter für einen längeren Zeitraum angeboten werden, ohne dass man diese nachfüllen oder warten muss. Ebenso ist eine übersichtliche Stelle zu wählen, sodass sich keine Katzen anschleichen können und gleichzeitig ein guter Blick auf die Vögel möglich ist.
Herkömmliche Futterhäuschen müssen regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden. Das Futter sollte täglich nachgefüllt werden, allerdings nur soviel, wie für den nächsten Tag benötigt wird. Beim Reinigen des Häuschens sollte man aus hygienischen Gründen Handschuhe tragen.
Auf das richtige Futter kommt es an!
Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne. Diese werden von fast allen Arten gefressen. Zwar fällt bei ungeschälten Kernen mehr Abfall an, dafür ist die Verweildauer der Vögel länger.
Spezielle Fertigfuttermischungen enthalten zusätzlich zu den Sonnenblumenkernen noch Samen unterschiedlicher Größe, die von den unterschiedlichsten Vogelarten bevorzugt werden.
Meisen lieben Gemische aus Fett und Samen, die als spezielle Meisenknödel im Fachhandel erhältlich sind. Auf eine Fütterung von Speck sollte verzichtet werden, ebenso auf Brot oder gekochte Kartoffeln. Die Baumarktkette BayWa bietet ein reichhaltiges Angebot an Fertigmischungen, Fettfutter sowie auch Vogelhäuschen an.
Schreibe einen Kommentar