Nistkästen für Vögel im Garten – worauf es ankommt
Vögel finden in unserer Umwelt immer weniger Nistmöglichkeiten. Das liegt unter anderem daran, dass viele Hausbesitzer Hohlräume in Dachstühlen schließen, so dass zahlreiche Vogelarten keine Möglichkeit haben, einen geeigneten Brutplatz zu finden.
Bald ist es wieder soweit, dass die einheimischen Vögel sich auf die Suche nach guten Nistplätzen machen. Doch die Nistplätze sind Mangelware, da viele ihre Häuser isolieren lassen, um großen Wärmeverlusten in der kalten Jahreszeit vorzubeugen.
Gerade Felsenbrüter finden nur schwer einen Nistplatz
Gerade Mauersegler, Schwalben oder Rotschwänze haben dann Mühe, einen geeigneten Nistplatz zu finden, da sie überwiegend in Löchern in Mauern oder Dächern brüten. Auch bei neu gebauten Häusern finden Felsenbrüter keinen Unterschlupf mehr, um ihren Nachwuchs großzuziehen.
Höhlenbrüter wie Meisen oder Sperlinge haben es da etwas besser, doch auch alte Baumbestände, in denen es natürliche Höhlen gibt, sind mittlerweile rar geworden. Deshalb sollte man den Vögeln etwas helfen, indem man Nistkästen aufhängt.
Mit einer guten Anleitung ist es gar nicht so schwierig, Nistkästen selbst zu bauen, man sollte allerdings nicht nur an die typischen Nistkästen denken, sondern auch an geeignete Modelle für die Halbhöhlenbrüter, zu denen zum Beispiel die Rotschwänze gehören. Tolle Tipps gibt es beim Naturschutzbund Deutschland e.V..
Nistkästen für Mauersegler
Die Mauersegler brauchen Nistkästen, die in einer Höhe von mindestens sechs Metern aufgehängt werden. Am besten eignet sich die Wand unterhalb der Dachtraufe, denn hier ist der Nistplatz auch gut geschützt. Aber auch Fensternischen oder überdachte Balkon sind eine gute Stelle.
Allerdings sollte man ein Minimum von drei Nistkästen aufhängen, denn die Mauersegler brüten in ganzen Kolonien und zwar ab Mitte April. Die Mauersegler benötigen einen freien Flugraum unterhalb der Nistmöglichkeit und außerdem eine Möglichkeit, um den Nistkasten frei anfliegen zu können.
Nistkästen für Höhlenbrüter
Viele Vögel brauchen einen fast geschlossenen Nistkasten zum Brüten, wobei jede Vogelart auch ein unterschiedlich großes Einflugloch benötigt. Eine Fläche von mindestens 12 auf 12 Zentimetern sollte für den Boden gewählt werden.
Damit die Vögel vor Mardern und Katzen sicher sind, sollte man einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern zwischen dem Boden und der Unterkantes des Einflugloches einhalten. Wenn man die Front nach unten etwas verlängert, dann kann man den Nistkasten leichter reinigen, und Regenwasser kann besser ablaufen.
Nistkästen für Halbhöhlenbrüter
Viele Gartenvögel können mit einer geschlossenen Bruthöhle und kleinem Loch nichts anfangen, sie benötigen zum Brüten Spalten oder Nischen. Zu den so genannten Halbhöhlenbrütern gehören zum Beispiel der Zaunkönig, die Bachstelze oder der Hausrotschwanz.
Auch für diese Vogelarten kann man mit recht wenig Aufwand eine Nisthilfe bauen. Das Dach sollte vorne etwas überstehen, damit die brütenden Vögel vor Eichelhähern oder Elstern sicher sind. Halbhöhlen bringt man am besten an einer Hauswand, an einem Gartenhaus oder einem Balkon an, so dass Katzen und Marder sie nicht erreichen können.
Eine Nisthilfe für Spatzen
Die klassischen Nistkästen sind für Spatzen nur selten geeignet, sie werden deshalb kaum angenommen. Das liegt daran, dass diese Vögel vor allem Nischen und Spalten in Mauern bevorzugen, aber auch ein Platz unter Dachpfannen.
Bei Neubauten und sanierten Wohnhäusern finden Spatzen deshalb nur noch selten einen geeigneten Nistplatz. Wenn man eine Nisthilfe für Spatzen bauen möchte, dann sollte es am besten eine Art Mehrfamilienhaus werden. Eine gute Bauanleitung gibt es hier beim NABU.
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