Mit den eigenen Heilkräutern gesund durch den Winter
Auf dem Land ist es heute noch häufig so: Im Spätsommer ziehen Menschen auf die Felder hinaus und pflücken große Bündel Kamille, die dann zum Trocknen in den Keller gehängt werden.
Wenn dann im Winter die Erkältungswelle über Deutschland rollt, wird die getrocknete Kamille als Tee getrunken oder für heiße Aufgüsse genutzt, welche die Atemwege befreien. Stadtbewohner können sich mit dem eigenen Heilkräuter-Garten behelfen.
Die Renaissance der Heilkräuter
Immer mehr Menschen entdecken traditionelle Heilkräuter für sich selbst. Sie setzen auf natürliche Heilmittel statt auf Chemie aus der Apotheke und erinnern sich wieder vermehrt an Omas gute Ratschläge von früher.
Doch woher Kamille, Spitzwegerich und Melisse nehmen, die früher an jedem Wegesrand wuchsen? Da hilft der eigene Heilkräuter-Garten, in dem sich sowohl traditionelle deutsche Kräuter als auch Exoten anpflanzen lassen, sofern sie das Klima vertragen.
Die meisten Heilkräuter werden im späten Sommer geerntet und dann zum Trocknen in den Keller gehängt, ehe sie im Winter in verschiedener Form wieder zum Einsatz kommen: Als Tees oder Aufgüsse, als Badezusatz oder auch als Beigabe zu köstlichen selbst gekochten Gerichten. Eine gesündere, natürlichere Art, gesund durch den Winter zu kommen, gibt es kaum.
So gelingt der eigene Heilkräuter-Garten
Man muss nicht Hildegard von Bingen heißen, um erfolgreich Heilkräuter zu züchten. Traditionelle Kräuter wie der Spitzwegerich (der im Winter gerne zu Sirup verarbeitet wird) und die Kamille siedeln sich fast schon von alleine an und werden von unerfahrenen Gärtnern gerne als Unkraut ausgerupft.
Wer sie gezielt züchten will, kann im Frühling einfach die entsprechenden Samen aussähen.
Etwas mehr Vorsicht ist beim Anpflanzen der Minze geboten, die vor allem als Pfefferminztee bei Erkältungen und Magen-Darm-Erkrankungen hilft. Sie verträgt sich nicht mit anderen Kräutern und sollte daher separat angepflanzt werden.
Klassische Küchenkräuter wie Lavendel und Thymian sind ebenfalls als Heilkräuter populär und können sehr schön in Terrakotta-Töpfen angepflanzt werden. So sind sie eine Zierde für jede Terrasse und jeden gepflegten Garten, und auch auf der Fensterbank machen sie sich sehr gut.
Heilkräuter für Fortgeschrittene
Wer von Tees und Aufgüssen irgendwann nicht mehr genug hat, kann sich an weitere Heilkräuter wagen, beispielsweise um damit Salben und Tinkturen herzustellen. In Deutschland wächst beispielsweise die gelbe Ringelblume (Calendula), die bei Entzündungen der Haut und Ausschlägen als Salbe aufgetragen wird.
Traditionell wird Ringelblumensalbe mit Schweineschmalz hergestellt, doch manche bevorzugen heute die „vegetarische“ Variante mit Pflanzenfett. Eine weitere Heilpflanze, die bei Hautproblemen häufig als Salbe oder Creme zum Einsatz kommt, ist der blau blühende Ehrenpreis, der schon im Mittelalter als „Kraut gegen Alles“ sehr beliebt war.
Foto: © Marina Lohrbach – Fotolia.com
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