Einen japanischen Garten anlegen
Es gibt unzählige Stilrichtungen, wie man einen Garten gestalten kann. Einer der außergewöhnlichsten ist sicher der japanische Garten, der einen fast in eine andere Welt entführt. Und genau das macht den Reiz wohl aus, denn ein japanischer Garten strahlt vor allem Ruhe aus.
Der japanische Garten ist viel mehr als nur eine Wohltat für die Augen. Für viele ist er ein Sinnbild für Ruhe und Harmonie und somit ein Zufluchtsort, um der Hektik und dem Stress des Alltags zu entkommen.
Diese Gartengestaltung hat in Japan eine extrem lange Tradition
Allerdings reicht es nicht aus, Kiesbette anzulegen und ein paar Steine zu platzieren. Wenn man einen richtigen Garten im japanischen Stil haben möchte, dann muss man sich auch ein wenig mit den alten Traditionen dieses asiatischen Landes befassen.
Es ist schwierig, die Gestaltung eines japanischen Gartens genau zu beschreiben, weil es unendlich viele Facetten und Möglichkeiten gibt. Wir möchten heute lediglich ein paar Tipps und Anregungen geben, auf welche Elemente es ganz besonders ankommt.
In Japan kann man beim Gartenbau schon seit vielen Jahrtausenden Einflüsse aus dem Zen, dem Taoismus und dem Zusammenspiel von Ying und Yang erkennen. In Deutschland zog dieser Stil zuerst in öffentliche Parkanlagen ein, bisher gibt es fast 40 Japanische Gärten in unserem Land.
Am Anfangt steht die wichtige Frage, ob man den kompletten Garten in japanischen Stil gestalten möchte, oder nur einen Teilbereich. Es kann durchaus sehr interessant aussehen, wenn man nur einen Teil umgestaltet, allerdings sollte der Rest des Gartens dann auch nicht gerade sehr naturbelassen und verspielt sein.
Wichtige Elemente im japanischen Garten
Ganz typisch für den japanischen Garten sind Kiesbette, dafür muss ein Kies besorgt werden, der nicht zu fein ist. Es wird zum Aufschütten eine etwa 20 Zentimeter dicke Schicht benötigt. Am besten legt man darunter noch ein Vlies aus, damit das Unkraut nicht ständig hindurch wächst.
Zu den wichtigsten Elementen im Garten gehören Steine in vielen Größen und Varianten. Große und kleine Steine können in Gruppen angeordnet werden, so entstehen ganz individuelle Formationen. In Asien symbolisieren Steine Götter und Tiere, größere Felsen erinnern an die japanische Insellandschaft.
Auch Trittsteine sollten sich im japanischen Garten befinden, die Asiaten wählen aufgrund ihres Aberglaubens immer eine ungerade Anzahl, um vor bösen Geistern sicher zu sein. Das Material Stein findet sich auch in den Deko-Elementen wieder zum Beispiel in Form von Steinlaternen, Buddha-Figuren, einer Vogeltränke oder kleinen Tempeln.
In einem asiatisch angehauchten Garten kommt man um das Element Wasser nicht herum. Am besten bringt man es in Form eines kleinen Wasserlaufes oder eines Teiches mit ein. Die japanische Tradition besagt, dass ein Bachlauf immer einem kleinen Wasserfall entspringen sollte.
Wer viel Platz im Garten hat, der kann einen schönen Koi-Teich anlegen. Allerdings sind Kois sehr teure Tiere, so dass man das Anlegen unbedingt einem Fachmann überlassen sollte, damit die Haltung der Fische auch wirklich artgerecht ist.
Die Bepflanzung des japanischen Gartens
Natürlich gehören auch charakteristische Pflanzen in den japanischen Garten, dabei muss man darauf achten, dass diese auch winterhart und an unser Klima angepasst sind. Es bieten sich vor allem Rhododendren, Azaleen, der Fächerahorn, Koniferen, Bambus, Moos, Kirsche, Iris, Pflaume, Kamelien und der Schneeball an.
An schattigen Stellen im Garten kann man Moos wunderbar platzieren. In Japan symbolisiert es langes Leben und Ehre und steht somit für die Beständigkeit. Das Moos ist sehr genügsam und braucht kaum Nährstoffe.
Ebenfalls die Langlebigkeit symbolisieren in Asien immergrüne Gehölze und Koniferen, und auch Kirschbäume haben in Japan eine lange Tradition in den Gärten. Fehlen dürfen im Garten natürlich auch kleine Bonsai-Bäumchen nicht, sie können sogar einige hundert Jahre alt werden.
Bambus ist natürlich auch typisch für Asien, und bei uns hält diese immergrüne Pflanze auch starken Frost gut aus. Man kann den Bambus als Solitärpflanze im Garten platzieren, aber auch das Ufer des Teiches bepflanzen, oder einen Hain oder eine Hecke damit anlegen.
Der Fächerahorn mit seinem tollen Laubwerk ist natürlich immer ein Hingucker. Am besten kombiniert man verschiedene Sorten miteinander, so entstehen vor allem im Herbst, wenn sich die Blätter verfärben, ganz herrliche Effekte.
Viel Pflege ist notwendig
Über eines muss man sich im Klaren sein, wenn man einen japanischen Garten anlegen möchte: Die Pflege des Gartens ist sehr aufwändig! Japanische Gärten müssen stets gepflegt sein, nur dann bleiben das harmonische Gesamtbild und das Flair erhalten.
Die Kiesbetten müssen durch Haken schön sauber gehalten werden, hier sollte der Rechen regelmäßig zum Einsatz kommen. Die Pflanzen sollte man zweimal jährlich schneiden, damit sie ihre akkurate Form behalten.
Schreibe einen Kommentar