Ein Insektenhotel im Garten
Insekten mag nicht jeder im Garten, denn einige, wie zum Beispiel Wespen, können bei Aufenthalten im Freien ja durchaus lästig sein. Doch Insekten sind im Garten auch sehr nützlich, denn sie können bei der Bestäubung der Pflanzen behilflich sein und somit die Ernte verbessern.
Zusätzlich können sie auch Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse, aus dem Garten vertreiben. Zu den nützlichen Insekten gehören unter anderem die Florfliege, die Wildbiene, die Schwebfliege und der Marienkäfer.
Natürlicher Lebensraum für Insekten ist rar geworden
Doch diese wichtigen Insekten haben immer mehr Probleme beim Überwintern und beim Nisten. Das liegt in erster Linie daran, dass die meisten Gärten heutzutage sehr aufgeräumt und ordentlich sind, so dass die Insekten keinen Unterschlupf mehr finden.
In vielen Gärten gibt es mittlerweile keinen Komposthaufen mehr, Ritze in Schuppen werden verschlossen, morsches Holz wird schnellstmöglich entfernt. In solch überpflegten Gärten finden die Insekten keinen natürlichen Lebensraum, und auch Insektizide werden in vielen Gärten verwendet.
Eine gute Möglichkeit, die wichtigen Insekten wieder in den Garten zu locken, ist ein so genanntes Insektenhotel. Das Insektenhotel ist in mehrere Abteilungen untergliedert, so dass verschiedene Insekten ihren idealen Lebensraum dort finden.
Außerdem ist das Insektenhotel auch etwas ganz besonderes im Garten und ein schönes Accessoire. Kindern kann man auf diese Art und Weise auch das Leben der Insekten näher bringen, quasi Biologie-Unterricht im eigenen Garten.
Für das Insektenhotel sollte man einen Standort in der Sonne wählen, der gut vor Regen und Wind geschützt ist. Wenn das Insektenhotel frei stehen soll, dann sollte man unbedingt an ein kleines Dach denken. Für das Befüllen der einzelnen „Räume“ eignen sich Holzwolle, Steine, Blumentöpfe, Ziegel, Baumrinde und Stroh-Büschel.
Ein Insektenhotel selber bauen
Insektenhotels gibt es bereits fertig im Handel, man kann es aber auch mit etwas handwerklichem Geschick sehr gut selbst bauen. Die verschiedenen Wespenarten nehmen zum Beispiel gerne einen Holzscheit an, in den man Löcher gebohrt hat.
Grabwespen sind bekannt dafür, dass sie Blattläuse bekämpfen, Wegwespen vergreifen sich dagegen an Raupen, Fliegen oder Käfern. Für den Holzscheit wählt man am besten Erle, Eiche, Buche oder Esche. Dann bohrt man leicht schräg Löcher mit unterschiedlichem Durchmesser hinein (1 bis 10 mm).
Zwischen den einzelnen Löchern sollte ein Abstand von etwa zwei Zentimetern sein. Die Löcher müssen unbedingt schräg sein, damit kein Regenwasser eindringen kann. Den Klotz stellt man dann an einem geschützten Ort im Garten auf, zum Beispiel kann man ihn an einen Baum hängen.
Auch aus Schilf- oder Binsenstängeln kann man gute Nisthilfen für Insekten herstellen. Von einer Konservendose werden Ober- und Unterteil entfernt, so dass nur noch ein Metallring übrig ist. Dann bindet man die Stängel zusammen, hängt die präparierte Dose waagerecht an einen Baum und steckt das Bündel hindurch.
Oder man kann auch Nisttaschen anfertigen und diese in Sträucher hängen, dazu bieten sich unter anderem Schilf, Stroh, Holunderzweige oder Ranken der Brombeere an. Das Material verknüpft man mit starkem Bindfaden. Alternativ kann man die Nisttasche auch an ein Balkongeländer oder eine Hauswand hängen, allerdings immer in Richtung Süden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass man den Bestand an Blattläusen im Garten dadurch um bis zu 90 Prozent reduzieren kann, bei anderen Schädlingen um bis zu 80 Prozent. Eine gute Anleitung für den Bau eines Insektenhotels gibt es zum Beispiel hier.
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