Bambus als Allrounder im Garten
Bambus passt natürlich am besten in einen asiatisch angehauchten Garten, hier entdecken ihn immer mehr Gartenbesitzer für sich. Doch die elegante, exotische Pflanze ist nicht ganz pflegeleicht, und einige Arten haben ganz bestimmte Probleme.
Bambus ist ein richtiges Multitalent, denn es kann auf ganz verschiedene Art und Weise zum Einsatz kommen. Man kann ihn nicht nur als einzelne Pflanze im Garten platzieren, sondern auch im Kübel anpflanzen, als Bodendecker, als Heckenpflanze oder ihn sogar als Sichtschutz verwenden.
Der Flachrohrbambus breitet sich enorm aus
Bei der Auswahl der Art sollte man allerdings gut überlegen. Es gibt einige, die sehr stark wuchern, während andere einfach direkt nach der Blütezeit absterben. Am weitesten verbreitet sind bei uns der Flachrohrbambus (Phyllostachys) und der Schirmbambus (Fargesia), denn diese Arten sind auch für unser Klima geeignet,da sie winterhart sind.
Doch der Flachrohrbambus hat auch so seine Tücken, er verbreitet sich nämlich sehr stark durch Ausläufer. Das kann nach einiger Zeit zum Problem werden, wenn man ihn zu dicht am Haus oder an der Terrasse platziert hat.
Die Ausläufer sind nämlich sehr hart und zäh, so dass man sie nur sehr schwer beseitigen kann. Deshalb sollte man beim Pflanzen dieser Art immer an eine speziell entwickelte Rhizom-Sperre aus HDPE denken.
Der Bambus als Heckenpflanze
Wenn man sich für den Bambus als Heckenpflanze entscheidet, dann kann man gleich von mehreren Vorteilen profitieren. Die Pflanze ist das ganze Jahr über grün, muss nicht in Form geschnitten werden, und ist außerdem noch ein ausgezeichneter Sichtschutz.
Nicht alle Arten eignen sich für eine Hecke, sie sollte vor allem einen aufrechten Wuchs haben. Besonders empfehlenswert ist deshalb der Schirmbambus, im speziellen die Sorten „Campbell“ und „Standing Stone“.
Bitte unbedingt an eine Rhizom-Sperre denken, die sich über die gesamte Länge der Hecke erstreckt. In den ersten Jahren nach der Pflanzung bildet der Bambus noch keine dichte Hecke, da er noch wenig Laub hat.
Ebenfalls gut für eine Hecke geeignet ist der Pfeilbambus, der wesentlich größere Blätter hat. Wenn das Klima recht mild ist, dann kann er eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen. Falls der Winter sehr streng ist, bildet er sich etwas zurück, im Frühjahr kommen aber dann rasch frische Triebe. Auch bei dieser Art kann auf eine Wurzelsperre nicht verzichtet werden.
Beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass zwischen den einzelnen Pflanzen ein Abstand von mindestens 50 Zentimetern eingehalten wird, damit sie sich in die Breite ausdehnen können. Der Boden wird schön aufgelockert und mit reifem Kompost versetzt.
Der Bambus als Solitärpflanze
Wenn man einzelne Pflanzen im Garten platzieren möchte, dann sollte man sich für eine höhere Art entscheiden, wie zum Beispiel den Flachrohrbambus. Seine Halme sind ziemlich dick und können eine Länge von bis zu zehn Metern erreichen.
Der Flachrohrbambus ist außerdem ein echtes Highlight im Garten, denn es gibt Sorten mit gestreiften Halmen in den unterschiedlichsten Färbungen. Der Flachrohrbambus ist zudem sehr winterhart, vor allem der Phyllostachys bissetii trotzt auch strengem Frost.
Sehr beliebt ist der Schwarze Bambus, der Phyllostachys nigra, der eine Höhe von bis zu fünf Metern erreicht. Anfangs sind die Halme noch grün, doch durch die Sonneneinstrahlung verfärben sie sich schwarz-violett. Bis etwa -15 Grad ist diese Sorte ebenfalls frosthart.
Auch den Schirmbambus gibt es mit Halmen in unterschiedlichen Farben. Allerdings wird diese Art längst nicht so groß, und die Wuchsform ist auch wesentlich zierlicher, da die Halme viel dünner sind.
Der Bambus als Kübelpflanze
Wenn man Bambus in einen Kübel pflanzen möchte, dann bieten sich vor allem die klein- und schwachwüchsigen Sorten des Schirmbambus an, zum Beispiel „Bimbo“. Weniger geeignet ist der Flachrohrbambus, er bräuchte schon riesige Pflanzgefäße oder noch besser ein gemauertes Hochbeet.
Eine Alternative für den Kübel wäre noch die Gattung Indocalamus, von der es mehrere Arten mit großen Blättern gibt. Diese Art erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern.
Beim Pflanzen im Kübel ist darauf zu achten, dass das Gefäß mindestens drei Mal so breit ist wie der Wurzelballen des Bambus. Der Bambus muss nicht nur regelmäßig gewässert, sondern auch alle 14 Tage mit einem guten Flüssigdünger versorgt werden, damit es ihm nicht an Nährstoffen mangelt.
Der Bambus als Bodendecker
Kaum zu glauben, aber der Bambus kann durchaus auch als Bodendecker fungieren. Hierfür eignen sich Zwergbambus-Arten, die früher als Sasa bekannt waren und heute Pleiobastus heißen. Am weitesten verbreitet ist der Pleiobastus pumilus, es gibt jedoch noch mindestens drei andere Arten, die sich als Bodendecker eignen.
Allerdings muss man um die komplette Fläche eine Rhizom-Sperre verlegen, denn auch der nur knapp 20 Zentimeter hohe Bambus breitet sich sehr stark durch Wurzelausläufer aus. Nicht jede Pflanze kann neben dem Zwergbambus bestehen.
Der Großteil der Stauden eignet sich gar nicht als Partner für diesen Bambus. Es kommen nur Gehölze in Frage, die nicht nur robust sind, sondern auch tiefe Wurzeln ausbilden, wie zum Beispiel die Kiefer. Wenn man Zwergbambus als Bodendecker hat, muss man Unkraut kaum fürchten und hat eine pflegeleichte Fläche.
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